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Kalligrafie von Gichin Funakoshi

Laß die Wolken ziehen, geh Deinen Weg!

 

DerNameShunpukanverweistaufein Gedicht welches Bukko Kokushi, ein chinesicher Priester aus dem 13 Jahrhundert, unter Todesgefahr rezitierte:

Weder im Himmel noch auf der Erde ein Ort, an dem ich mich verstecken kann; Glückseligkeit demjenigen, der weiß, dass alle Dinge leer sind und dass auch der Mensch ein Nichts ist. Vortrefflich ist das lange Schwert der Mongolen, so schnell wie ein Blitz schlägt es die Frühlingsbrise!

Frühlingsbriseheißt auf japanisch shunpu und Halle bedeutet kan. Deshalb nannte Yamaoke Tesshu seine Übungshalle Shunpukan.

 

 "Zitiert nach John Stevens aus dem Buch Zen-Schwert-Kunst"

 

Yamaoke Tesshu (jap. Ono Tetsutaro Sensei) (chin. 山岡鉄舟)
Yamaok(e)(a) Tesshu, war einer der größten Schwertmeister der Me(i)ji(n)-Epoche und das nicht nur im übertragenen Sinne. Mit über einem Meter achtzig war er für japanische Verhältnisse eine imposante Erscheinung. Er galt als skurril, weil er sehr eigentümliche Übungsmethoden anwandte, sei es in der Schwertkunst (Marathonkämpfe, 1400 ohne Pause), in der Kalligraphie (über eine Millionen Kalligraphien) oder im ZEN (Dämonen-ZEN). Und tatsächlich, er war in diesen „Disziplinen“ eine herausragende Persönlichkeit: Er ist z.B. der Wegbereiter der malerisch-abstrakten Kalligraphie oder aber auch der Gründer der Muto-Ryu des Schwertkampfes. Tesshu war ein tief erleuchteter Zen-Laie (jap. koji). Als Schüler und Dharmahalter Tekisui Gibokus folgte er einer sehr disziplinierten Form des ZEN. Sein Lehrer versuchte mit ihm zusammen den Buddhismus in Japan erneut zu etablieren. Beide schafften es in der Me(i)ji(n)-Ära (Umbruchzeit zwischen Feudalismus und Moderne) nach 5 Jahren harter Bemühungen und Gespräche mit den allerhöchsten Politikern, das Verbot hinsichtlich des Buddhismus aufheben zu lassen.  Der Buddhismus konnte sich durch ein Toleranzedikt wieder frei entfalten. Ohne ihrer beider Bemühung wäre es heute um den ZEN ganz anders bestellt!! Tesshu war ein begnadeter Trinker, ein echter Frauenheld und ein Draufgänger, wie er uns sonst nur aus "Eastern" bekannt ist. Sein nonkonformistisches Verhalten war Anlass für viele Anekdoten und Legenden, die um seine Lebenslust und seine intensiven Bemühungen, "die Auswirkungen der Dualität zu vernichten" ranken. Er hatte die Angewohnheit, egal zu welcher Gelegenheit, wenn es ihm danach verlangte, sich hinzulegen und zu schlafen, nach dem Motto Rinzais: Iß, wenn du hungrig bist, schlafe, wenn du müde bist! Er starb in der Meditation sitzend, aufrecht, so wie es sich für einen Meister gebührt. Seine letzten Worte, die sich an seinen Sohn richteten, waren eine Schmähung des Geldes und des Materialismus.
Illusion ist, wenn ich das Denken benutze, um die Wirklichkeit zu analysieren. Nur Sieg und Niederlage im Sinn, und alles wird verloren sein. Das Geheimnis der Schwertkunst? Blitze schlagen die Frühlingsbrise!